In ein paar Tagen ist er fünf Monate alt, mein Dawandashop Petite Pauline Schmuckdesign. Ganz muttimäßig kann ich jetzt sagen: Das ging ja schnell. War er nicht eben noch so klein und neu? Wie schnell sie groß werden, die Kleinen.
Auch wenn ich mich damit selbst ein bisschen aufs Korn nehme, es stimmt: Die 5 Monate gingen super schnell rum.
Mein Fazit nach diesen fünf ersten, wilden, spannenden Monaten: Es war eine der besten Entscheidungen, die ich jemals getroffen habe. Warum? Lest selbst?
Liebe Kaddi, du bist mittlerweile fast ein halbes Jahr Onlineshopbetreiberin, wie fühlt sich das so an?
Ehrlich? Ziemlich gut. Ich bin immer noch stark begeistert und eigentlich wird das jeden Tag ein bisschen mehr. Ich liebe den Moment, wenn eine Bestellung eingeht, da ist die Freude ungebremst, fast wie am ersten Tag. Es ist schön zu sehen, wer, von wo, warum oder für wen meine Schlüsselanhänger bestellt. Ich mag es, Emails zu beantworten, die fertigen Anhänger einzutüten, ein paar handgeschriebene Zeilen und ein kleines Dankeschön dazuzustecken, das macht mir richtig Spaß!
Aber auch zu sehen, wie man schlauer und schneller wird, wie Arbeitsprozesse optimiert werden können, das tut gut und muss sein.
Hattest du dir das alles so vorgestellt? Was ist anders gelaufen, als erwartet?
Jein. Durch eine lange, genaue Planung, wusste ich ziemlich schnell, was ich will, welchen Look und welche Handschrift meine Anhänger und mein Shop haben sollen. Mir war klar, dass ich ein schönes Logo will, dass ich auf Visitenkarten, Sticker, Postkarten etc. drucke.
Durch meine Zeit im Dienstleistungsbereich war mir zudem klar, dass Service, Eingehen und große Wertschätzung der Kunden das A und O ist. Diesen Teil des Shops habe ich mir genauso vorgestellt.
Anders gelaufen ist, dass ich so schnell, gewisse „Erfolge“ verzeichnen konnte. Ich hab zu Beginn immer gedacht: Der Hammer wär es, wenn eines meiner Produkte mal irgendwo abgedruckt wird oder es sogar in einen richtigen Laden schafft. Das waren vage Ziele, die ich mir irgendwo, ganz weit weg gesetzt hatte. Zu allererst ging es ja auch wirklich darum die Werbetrommel zu rühren und die ersten Anhänger zu verkaufen.
Welche Bedenken hattest du denn in der Überlegens – und Gründungsphase und was ist aus ihnen geworden?
Ich glaube die größte Angst war, dass ich kein Produkt verkaufe. Dass ich mit meinen Anhängern an die Öffentlichkeit gehen und sich alle so denken: „Wasn das fürn Murks!“. Es gab nämlich auch ein paar Menschen, die mich zu Beginn belächelt haben, die sich gefragt haben, ob meine Anhänger jemand kauft, ob wirklich jemand so viel Geld für ein paar Holzkugeln ausgegeben wird, aber denen hab ichs gezeigt! Yeah!
Und dann war da auch irgendwie die Frage, wie das alles klappen wird mit Onlineshop und Kind, aber das ist mit guter Organisation das kleinste Problem.
Du sagst gute Organisation, wie sieht die denn aus?
Da muss ich ein bisschen ausholen, denn die gute Organisation kam mir nicht einfach so zugeflogen, das war ein Lern – und Entwicklungsprozess.
Zu Beginn bin ich ja nicht davon ausgegangen, dass wahnsinnige Mengen bestellt werden, ich bin also mit bescheidenen Bestellgrößen an den Onlineshop gegangen, weil ich dachte, wenn ich mir jetzt 100 oder 200 Postkarten drucken lasse und kaum einer bestellt, dass ich dann auf den restlichen Postkarten sitzen bleibe und Geld in den Sand setze.
Das war also ein erster Schritt, nachdem ich gesehen habe, dass es durchaus Käufer gibt: Geld in die Hand nehmen und von allen Produktbestandteilen genügend Vorrat haben.
Dieser Vorrat will aber auch verstaut werden und das ist ein weiterer Bestandteil der guten Organisation. Ich habe aufgehört, alle Teile irgendwo und nirgendwo zu verstauen, hab mir meinen Schreibtisch wieder aufgebaut und alles an einem Ort untergebracht. In Gläsern, Boxen, Holzregalen. Fertige Anhänger werden an eine Kettenaufhängung gehangen etc. Zudem schreibe ich mir jeden Abend eine To-Do-Liste für den nächsten Tag. Das bringt Klarheit und Struktur in den Tag. Ganz wichtig im Zusammenhang mit Pauli ist auch, dass ich nur arbeite, wenn sie schläft, weil ich keine halben Sachen mag. Ich möchte die Zeit mit ihr genießen und nicht Perlen anmalen, das ist zwar manchmal nicht leicht, muss aber sein!
Du hast von „gewissen Erfolgen“, was meinst du denn da genau?
Ich hab ja vorhin schon erzählt, dass ich von ein paar Meilensteinen geträumt habe. Dazu gehörte eindeutig, dass meine Anhänger irgendwo abgedruckt werden oder es in einen echten Laden schaffen. Beides habe ich seit Kurzem erreicht und bin sehr stolz und auch sehr dankbar dafür.
Einer meiner Schlüsselanhänger wurde mit 499 anderen Produkten im Dawanda Lovebook abgedruckt, das ist doch irre, nicht wahr? Ich bin so aus dem Häuschen, dass ich das Glück hatte, in das Lovebook zu kommen!
Ja, und eine kleine Auswahl meiner Kollektion ist vor einiger Zeit in Leipzig bei Patrycja von Milch und Honig, dem Kinderladen angekommen. Das ist ein richtig schönes Gefühl!
Und wenn du in die Zukunft blickst: Wie wird es mit Petite Pauline weitergehen?
Zunächst werde ich am 7.11.2015 am Deine Eigenart Designmarkt in Düsseldorf teilnehmen. Mein erster Designmarkt, da freue ich mich so richtig drauf! Vielleicht sehe ich ja auch den einen oder die andere dort!?!
Dann wird es natürlich weitere, neue Designs geben. Weihnachten naht und ich hab noch ein paar tolle Farbkombis im Kopf.
Und ich überlege gerade, ob ich nicht auch Produkte für (zahnende) Babies herstellen soll. Das ist aber wirklich noch Zukunftsmusik.
Wie siehts aus, sehen wir uns in Düsseldorf?
Habt ein schönes Wochenende,
Kaddi <3